Dormitio-Abtei Jerusalem
Genauer gesagt: Dormitio Mariae, das bedeutet "Entschlafung Mariens". Der Name geht zurück auf den byzanti-nischen Vorgängerbau, die fünfschiffige Basilika Hagia Sion, um 415 erbaut und bereits 614 wieder zerstört. Der Überlieferung nach entschlief Maria in dem in direkter Nachbarschaft sich befindenden Abendmahlssaal über dem Davidsgrab. Die heutige "Hagia Maria Sion" steht also auf den Grundmauern dieser ersten Kirche ebenso wie auf den Grundmauern der im 12. Jahrhundert errichteten Kreuzfahrerkirche "Sancta Maria in Monte Sion". Das Patrozinium "Mariä Aufnahme in den Himmel" ist geblieben. Überhaupt ist der Bau durch und durch byzantinisch inspiriert, was sich auch in den zahlreichen Mosaiken im Innern der Dormitio-Basilika zeigt. Die Grundsteinlegung der neuen Kirche erfolgte 1900, die Einweihung 1910 durch den lateinischen Patriarchen. Der Glockenturm ist von der Basilika abgesetzt und nicht direkt von der Kirche aus zugänglich. Grund dafür: Er durfte keinen Schatten werfen auf das nahe Davidsgrab, das damals noch als muslimisches Heiligtum galt. Erste Mönche der Benediktiner-Erzabtei Beuron besiedelten 1906 den Zionsberg, 1926 wird das Kloster zur Abtei erhoben.
Wahrlich majestätisch thront die Dormitio-Abtei auf dem Zionsberg, knapp außerhalb der Stadtmauer, was sich dem Besucher erst beim Blick vom Ölberg wirklich erschließt.
Die rund gebaute Basilika besitzt einen Hauptaltar mit einer großen Apsis, sowie sechs Seitenaltäre, jeder mit seiner eigenen kleinen Art "Mini-Apsis". Jedes Gewölbe ist mit einem Mosaik ausgelegt. Auch der Fußboden ist ein einziges großes Mosaik mit biblischen Motiven.
Unter der Kirche befindet sich eine eindrucksvolle Krypta mit vielen Altären ...
... und ein paar Reste von Vorgängerbauten gibt es auch ...
Auf dem Weg zum Frühstück durchquert man die beiden Gärten der Abtei. Während der Mönchsgarten zügig zu durchschreiten ist, darf man im anschließenden Gästegarten gerne verweilen. Das Frühstück findet dann erstaunlich "unterirdisch" im Studentenhaus St. Josef statt ...
Der Blick aus meinem Zimmer auf den griechisch-orthodoxen Friedhof und das King David Hotel in der Jerusalemer Neustadt.